SELBSTHILFE

 


In unseren Selbsthilfegruppen erwarten Sie Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter, die sich in den vergangenen Jahren durch regelmäßige Fortbildungen für diese Aufgabe qualifiziert haben. Damit die Erkrankung Zöliakie/Sprue nicht in die soziale und psychische Isolation führt, ist die Selbsthilfearbeit unverzichtbar geworden. Die Zöliakie/Sprue-Selbsthilfegruppen helfen u.a. durch den regelmäßigen Austausch der Betroffenen untereinander die aus der Erkrankung oftmals entstandene Mut- und Hoffnungslosigkeit in Motivation und Zuversicht zu verwandeln. Dadurch erhöht sich die Lebensqualität und hilft den Betroffenen, ihre Erkrankung eigenverantwortlich bewältigen zu können.

 

Was ist Selbsthilfe?

Selbsthilfe bedeutet, dass sich Menschen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen zusammenschließen, um sich gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam ihre Interessen zu vertreten. In Selbsthilfegruppen engagieren sich Menschen, die ihre Probleme und Belastungen gemeinsam angehen, um Lösungen zu finden.

Selbsthilfegruppen

Gesundheitsbezogene Selbsthilfegruppen sind freiwillige Zusammenschlüsse von betroffenen Menschen auf örtlicher Ebene, deren Aktivitäten sich auf die gemein- same Bewältigung eines bestimmten Krankheitsbildes, einer Krankheitsursache oder -folge und/ oder psychischer Probleme richten, von denen sie entweder selbst oder als Angehörige betroffen sind. Ihr Ziel ist es, die persönliche Lebensqualität zu verbessern und die mit vielen chronischen Krankheiten und Behinderungen einhergehende Isolation und gesellschaftliche Ausgrenzung zu überwinden. Sie wirken im örtlichen/ regionalen Bereich in ihr soziales und politisches Umfeld hinein. Ihre Arbeit ist nicht auf materielle Gewinnerzielung ausgerichtet.

In der regelmäßigen Gruppenarbeit geben Selbsthilfegruppen Hilfestellung und sind Gesprächspartner in persönlicher Begegnung für ihre Mitglieder sowie nach außen. Ihre Arbeit ist geprägt von gegenseitiger Unterstützung und entsprechendem Erfahrungsaustausch. Selbsthilfegruppen werden nicht von professionellen Helfern (z. B. Ärzten, Therapeuten, anderen Gesundheits- oder Sozialberufen) geleitet. Das schließt eine gelegentliche Hinzuziehung von Experten zu bestimmten Fragestellungen nicht aus.

Selbsthilfeorganisationen

Zu Selbsthilfeorganisationen/ -verbänden haben sich Selbsthilfegruppen auf Landes- oder Bundesebene zusammengeschlossen, die auf ein bestimmtes Krankheitsbild oder eine gemeinsame Krankheitsursache oder -folge spezialisiert sind. Selbsthilfeorganisationen weisen gegenüber Selbsthilfegruppen meist größere Mitgliederzahlen auf, verfügen in der Regel über die Rechtsform des eingetragenen Vereins und häufig über hauptamtliches Personal, sind Organisationen mit überregionaler Interessenvertretung und haben meist über Kontakte zu Behörden, Sozialleistungsträgern, Trägern der Freien Wohlfahrtspflege, Leistungserbringern und zur Politik.

Zu Aufgaben der Selbsthilfeorganisationen gehören:

• Förderung des gegenseitigen Austausches unter betroffenen Menschen durch Vernetzung von Selbst- hilfegruppen und darauf aufbauende Beratungsarbeit

• Interessenvertretung im Gesundheits- und sozialpolitischen Bereich

• Herausgabe von Medien zur Information und Unterstützung der betroffenen Menschen sowie der ihnen angeschlossenen Untergliederungen

• Durchführung von Schulungen für ihre örtlichen Gruppen

• Seminare, Konferenzen und Tagungen

Neben Dienstleistungen für die eigenen Mitglieder erbringen sie auch Beratungs- und Informationsleistungen für Dritte.

Abhängig vom Verbreitungsgrad einer chronischen Erkrankung oder Behinderung und vom jeweiligen Selbstverständnis haben sich unterschiedliche Verbands- bzw. Organisationsstrukturen herausgebildet. Dementsprechend weisen Bundesorganisationen nicht immer auf der Landes- und der Ortsebene eigenständig ausgebildete Strukturen auf. Dies hat Auswirkungen auf die Erfüllung der vielfältigen Aufgaben dieser Organisationen. Aufgaben, die bei großen Verbänden in der Regel von örtlichen Selbsthilfegruppen übernommen werden (z. B. die Durchführung von Gruppentreffen, die Beratung der Betroffenen), werden bei kleinen Verbänden häufig unmittelbar von der Bundesebene wahrgenommen.

Bei seltenen Erkrankungen oder sonstigen erkrankungsbezogenen Besonderheiten kann es vorkommen, dass die Bildung örtlicher Selbsthilfegruppen nicht möglich ist und die Betroffenen sich direkt zu einer Bundesorganisation zusammenschließen.

Selbsthilfeorganisationen arbeiten in Abgrenzung zu anderen Organisationen, wie z. B. Patientenberatungs- stellen, in ihrer Beratungsarbeit immer mit Rückgriff auf das Selbsthilfeprinzip (vgl. Präambel) sowie die Betroffenenkompetenz der in der Selbsthilfe zusammengeschlossenen Menschen.

(Quelle: Leitfaden Selbsthilfeförderung, GKV Spitzenverband, 2009)

In Deutschland gibt es zu fast allen Erkrankungsbildern und Behinderungsarten Selbsthilfegruppen und Organisationen.

Wichtige Selbsthilfeorganisationen finden Sie hier:

www.bag-selbsthilfe.de/bundesverbaende.html